Neben dem vegetativen Nervensystem gibt es noch ein zweites Kommunikationssystem zum Austausch von Informationen zwischen den einzelnen Organen – das endokrine System. Es ist einzigartig, nicht erfassbar und unvorstellbar. Genauso wie das vegetative Nervensystem reguliert und koordiniert es die Funktion der Organe. Der Unterschied zwischen den beiden liegt in der Art und der Geschwindigkeit der Informationsweitergabe. Der Vorteil des Nervenimpulses liegt in seiner großen Schnelligkeit, die chemische „Sprache“ jedoch darin, dass zwar die Wirkung langsam einsetzt, dafür jedoch gleichmäßig über einen längeren Zeitraum wirkt.

Die chemischen Produkte des endokrinen Systems heißen Hormone. Sie werden von den Zellen der endokrinen Drüsen gebildet. Im menschlichen Körper werden über 50 verschiedene Hormone ausgeschüttet. Sie realisieren die perizelluläre Regulierungsebene. Im Ganzen kann man die Funktion des endokrinen Systems beschreiben als die Gewährleistung des Biorhythmus im Leben, der wichtigsten Stoffwechselprozesse und der Unterstützung eines dauerhaft ausgeglichenen Körperinneren. Milliarden von Zellen könnten nicht als ein Ganzes zusammenarbeiten, wenn es im Körper keinen feinen Regulierungsmechanismus gäbe. Sobald sie ins Blut gelangen, beeinflussen die Hormone der endokrinen Drüsen die Aktivität der auf sie empfindsam reagierenden Zellen.

Zentrale Bestandteile des endokrinen Systems sind der Hypothalamus und die Hypophyse.

Periphere Bestandteile des endokrinen Systems sind die Schilddrüse, die Nebennierenrinde, sowie auch Eierstöcke und Hodensack, Drüsen, Nebenschilddrüse und die Betazellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse.

Das Endokrine System beteiligt sich an der humoralen (chemischen) Regulierung der Körperfunktionen und koordiniert die Tätigkeit aller Organe und Syteme und gewährleistet die Erhaltung der Homöostase des Körpers bei sich verändernden Umwelteinflüssen. Zusammen mit dem Nerven- und Immunsystem reguliert es das Wachstum, die Entwicklung des Körpers, seine Fortpflanzungsfunktion und nimmt teil an Prozessen der Energiefreisetzung, -nutzung und -sicherung. Im Zusammenspiel mit dem Nervensystem gewährleisten die Hormone emotionale Reaktionen und die psychische Beweglichkeit des Menschen.

Optimale Voraussetzungen für die Funktion des Endokrinen Systems

1. Gewährleistung eines ökologisch sauberen und sicheren Umfeldes:
   • Abwesenheit von ökotoxischen Giftstoffen, Nitraten, Konservierungsstoffen, Radionukliden und anderen physischen und chemischen Schadstoffen. Das endokrine System ist eines der empfindlichsten Systeme, selbst gegenüber kleinsten Dosen von Umweltgiften.
2. Vollwertige Ernährung:
   • Vitamine: C, A, E
   • Mikro- und Makroelemente: Jod (gehört zu den Hormonen, die in der Schilddrüse gespeichert werden), Selen, Zink (gehört zu den Insulinhormonen), Chrom (ist fähig den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, indem es auf die Nutzung des Insulins einwirkt).
   • Aminosäuren: Alanin (wirkt auf den normalen Glukosestoffwechsel), Arginin (wirkt stimulierend auf die Insulinausschüttung und als Komponente von Vasopressin, eines Hormons der Hypophyse, unterstützt bei der Synthese des Wachstumshormons), Isoleucin (stabilisiert und reguliert den Blutzuckerspiegel und Prozesse der Energiegewährleistung), Leucin (senkt den Blutzuckerspiegel und stimuliert das Wachstumshormon), Lysin (gehört zu den Hormonen), Tyrosin (verbessert die Funktion der Nebennieren, Schilddrüse und der Hypophyse. Thyroninhormone bilden sich durch die Anbindung von Jod zu Tyrosin).
   • Vernünftige, notwendige und ausreichende Ernährung in Bezug auf Kohlenhydrate, Eiweiße (Süßes). Bei übermäßiger Zufuhr von Süßigkeiten mit der Nahrung wird der Prozess der Glukoseverfügung durch den Körper gestört, damit auch der Stoffwechsel und es entwickelt sich infolgedessen Fettleibigkeit.
3. Sonstige Bedingungen:
   • Unterstützung eines der Norm entsprechenden Hormonspiegels bei Frauen in der Schwangerschaft und im Wochenbett.
   • Kontrolle über die Hygiene des heranwachsenden Mädchens, Entwicklung mütterlicher Verantwortung.
   • Gewichtskontrolle

Ausbalancierte Ernährung

Eine der grundsätzlichen Funktionen der Schilddrüse ist die Sicherstellung der Zufuhr von Schilddrüsenhormonen im Körper, deren Komponente Jod ist. Die Schilddrüse muss dafür: Jod speichern, welches sie über das Blut erreicht; die Thyroninhormone bilden, sammeln und speichern; eine angemessene Menge von Thyroninhormone ins Blut abgeben. Nach verschiedenen Bewertungen beträgt der Jodgehalt der Schilddrüse zwischen 40% bis 90% der Gesamtjodmenge des Menschen, wobei um die 95% der innenliegenden Thyroninjodverbindungen in organisch gebundenen Form vorliegen (Thyroninhormone und ihre Vorstufen). Aufgrund eines ausreichend großen Hormonvorrates der Schilddrüse geht der Jodaustausch vergleichbar langsam vor sich. Bei einem gesunden Erwachsenen schätzt man die Zeit eines halben Austauschs auf 90 bis 120 Tage.

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Selen senkt die Entzündung in den Schleimhäuten der Endokrinen Drüsen, gewährleistet den antioxidativen Schutz auf der Zellebene, normalisiert die Funktion der Schilddrüse und steigert die Ausschüttung von T3.

Eines der verbreitetsten Erkrankungen des Endokrinen Systems ist Diabetes. Es stellt einen Zustand dar, in dem die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichen das Hormon Insulin ausschüttet oder der Körper das gebildete Insulin nicht richtig verwendet. Insulin spielt eine wichtige Rolle, denn es unterstützt den Körper dabei, Zucker und Stärke in für uns notwendiger Energie umzuwandeln. Menschen, die von beiden Diabetestypen betroffen sind, können von der Kontrolle über den Glukosespiegel mit  Hilfe der Ernährung profitieren. Die Überwachung der Kohlenhydrate ist ausschlaggebend, da die Kohlenhydrate den Zuckerspiegel im Blut beeinflussen. Die beste Diät beinhaltet verschiedenste Gemüse, Obst, Fleisch und genauso Nüsse, Milchprodukte und Getreide.

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